Deutsch (Deutschland) en-US

Neuigkeitenarchiv 2018

Trauer um Prof. Dr. Susanne Rässler

31.08.2018

Das LIfBi trauert um Professorin Dr. Susanne Rässler, die am 29. August 2018 völlig unerwartet im Alter von 55 Jahren verstarb. Mit ihr verliert das Institut eine engagierte und herausragende Wissenschaftlerin, die allseits beliebt und geschätzt war.

Susanne Rässler leitete ab dem Jahr 2004 als Wissenschaftliche Direktorin das Kompetenzzentrum Empirische Methoden am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Im Jahr 2007 erhielt sie den Ruf auf den Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Schon seit dem Studium und während ihrer gesamten wissenschaftlichen Laufbahn war Susanne Rässler in zahlreichen akademischen Gremien aktiv. Hervorzuheben sind hierbei ihre Mitgliedschaften in der Zensuskommission von 2007 bis 2013 und im Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten von 2008 bis 2014.

Seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn beschäftigte sie sich mit einem Spezialgebiet der Statistik, der multiplen Imputation fehlender Daten. Da sie damit zu diesem Zeitpunkt im deutschsprachigen Raum ein neues Forschungsfeld besetzte, suchte und fand Susanne Rässler regen Austausch mit vielen renommierten nationalen und internationalen Forscherinnen und Forschern. Vor allem Professor Dr. Donald B. Rubin, Universität Harvard, war ihr ein enger wissenschaftlicher Vertrauter.

Diese internationale Vernetzung und ihre einzigartige Expertise in zentralen Feldern der Survey-Forschung machten sie zu einem für den Anspruch der Exzellenz unentbehrlichen Gründungsmitglied des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Von 2009 bis 2013 leitete sie hier die Methodengruppe und wirkte anschließend als wissenschaftliche Leitung der NEPS-Arbeitseinheit Stichprobenziehung, Gewichtung und Imputation im Leibniz-Institut für Bildungsverläufe.

Neben ihren Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der statistischen Analyse unvollständiger Daten forschte und publizierte sie in den Themengebieten Stichprobentheorie, Datenfusion und Datenanonymisierung sowie zu Bayesianischen Verfahren.

Nicht nur ihre einzigartige Expertise hinterlässt eine tiefe Lücke, es ist ihre Warmherzigkeit und wertschätzende Ernsthaftigkeit, mit der sie den Menschen in ihrer Umgebung begegnete und sie berührte. Susanne Rässler fehlt uns sehr. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrem Mann und ihrer Familie.