Prof. Eric A. Hanushek bei seiner Keynote Lecture zur 4. NEPS-Konferenz
Trotz einer Vielzahl politischer Maßnahmen zur Verbesserung der Schulleistungen von Kindern aus ärmeren Familien bestehen die Unterschiede im Bildungserfolg in den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten nahezu konstant. Zu diesem ernüchternden Fazit kam Prof. Eric A. Hanushek, Ph.D., von der Hoover Institution der Universität Stanford in seiner Keynote auf der 4. Internationalen NEPS-Konferenz in Bamberg. Auch die Frage, ob alle durch die Bildungsexpansion auf ein höheres Niveau kommen („Are all boats rising?“), beantwortete er anhand Analysen unter anderem des National Assessment of Educational Progress (NAEP) und der PISA-Studie negativ. In seinem Vortrag skizzierte er deshalb Strategien zur Verbesserung dieser Situation, insbesondere durch Anreizsysteme bei mehr und weniger benachteiligten Schulen.
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Der Preis wurde in diesem Jahr aufgrund der hohen Qualität der Nominierungen geteilt: Die interdisziplinär zusammengesetzte Jury aus Mitgliedern der LIfBi-Leitungsebene entschied sich zum einen für den 2018 im Journal of the European Economic Association publizierten Beitrag von Dr. Daniel A. Kamhöfer, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Hendrik Schmitz, Universität Paderborn, und Dr. Matthias Westphal, RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen. In ihrer Arbeit analysieren die Autoren anhand der Erwachsenenkohorte des NEPS sowie zusätzlicher Regionalindikatoren die Auswirkungen der Hochschulbildung auf kognitive Fähigkeiten, Gesundheit und Löhne. Herausragend war, dass die Verfügbarkeit von Hochschulen, die individuell verschieden ist, explizit in die Modellierung einbezogen wurde.
Zum anderen ging der diesjährige Preis an Dr. Anke Heyder, Technische Universität Dortmund, und Prof. Dr. Martin Brunner, Universität Potsdam, für ihren Artikel im Journal Learning and Individual Differences. Ihre Analyse anhand der Daten der NEPS-Startkohorte 4 „Klasse 9“ untersucht die Konsequenzen, die Überzeugungen von Lehrpersonal an Schulen für die Erfahrung von Hilflosigkeit leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler haben können.
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Den diesjährigen Posterpreis erhielt Gaia Ghirardi, Soziologie-Studentin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, für ihr Poster "No child left behind? How early childcare amongst under-threes affects children’s cognitive and socio-emotional skills". Sie überzeugte die Jury mit der Originalität der Forschungsfragen, der Struktur und Qualität der Analyse, der Verständlichkeit der Darstellung und mit dem Gesamteindruck.
Die Jury, die Leitung des LIfBi und das Organisationsteam der Konferenz gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern!