Einige Highlights aus der letzten Zeit:
Weniger die soziale Herkunft, sondern mehr Erwartungen und der Erfolg selbst befördern schulische Karrieren
Vor allem die Pisa-Studie hat seit Jahren dargelegt, die soziale Herkunft sei ganz entscheidend für schulische Karrieren. Thomas Zimmerman von der Goethe-Universität Frankfurt zeigt aber mit Daten der NEPS-Schülerinnen und Schüler von der siebten bis zur neunten Klasse, dass Erwartungen und der Erfolg selbst entscheidende Komponenten für den Erfolg in der Schule sind.
Hohe Erwartungen an den persönlichen Bildungserfolg motivieren dazu, sich so zu verhalten, dass sich der Erfolg auch einstellt. Doch wovon werden diese Bildungsaspirationen beeinflusst? International hat sich das Erklärungsmodell der Wisconsin-Schule durchgesetzt. Demnach hängen Bildungsaspirationen von zwei Faktoren ab: vom schulischen Erfolg (der Schülerinnen und Schüler) sowie von den Bildungsaspirationen in ihrem sozialen Umfeld. Zimmermann zeigt, dass dieses Modell auch in auch im deutschen Schulsystem angewandt werden kann: Erfolg und Erwartungen bestimmen Bildungsaspirationen – die soziale Herkunft der Schülerinnen und Schüler hat dagegen nur einen geringen Einfluss.
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Ist der Lehrer überzeugt, dass der Schulerfolg von Begabung abhängt, bleiben schlechte Schülerinnen und Schüler in Mathematik oft hilflos zurück
Schulerfolg und die Entwicklung von Fähigkeiten hängen nicht nur an den Erwartungen der Umwelt oder daran, was denn typisch für Männer und Frauen sei, auch das Zusammenspiel von Lehrenden und Schülerinnen und Schülern ist hier ganz wichtig. Zentral dabei sind die Einstellungen der Lehrkräfte.
Dr. Anke Heyder, Freie Universität Berlin, und Prof. Dr. Martin Brunner, Universität Potsdam, veröffentlichen einen Beitrag über Schülerinnen und Schüler in der neunten Klasse. Diese entwickeln häufig dann ein Gefühl der Hilflosigkeit, wenn sie trotz aller Anstrengungen in Mathe schlechte Leistungen erbringen und dazu auch noch wissen, dass die Lehrkraft eine natürliche Begabung für den Schlüssel zu schulischem Erfolg hält.
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Mädchen sind besser im Lesen, Jungs in Mathe – zumindest, wenn sie den traditionellen „kleinen Unterschied“ im Kopf haben
Lisa Ehrtmann und Dr. Ilka Wolter vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe zeigen in ihrem Artikel die Kraft geschlechterstereotyper Erwartungen für die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern zu Beginn der Sekundarschulzeit. Gleichzeitig können die Wissenschaftlerinnen auch belegen, dass besonders Mädchen, die auf diese Klischees keinen Wert legen und von der Gleichheit der Geschlechter ausgehen, in Mathematik mit ihren Klassenkameraden gleichziehen.
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Hat der Besuch einer Ganztagsschule einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern?
Dr. Tobias Linberg, ISB Bayern, Prof. Dr. Olaf Struck, Universität Bamberg, und Dr. Thomas Bäumer, Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, zeigen anhand von NEPS-Daten: Nicht die Ganztagsschule, sondern die Attraktivität der Angebote befördert den Lernerfolg. Der Besuch einer Ganztagsschule allein hat keinen Effekt auf die Fähigkeiten von Kindern in der fünften bis siebten Klasse in den Bereichen Lesen und Mathematik. Außer-unterrichtliche Angebote bringen aber eine Menge, wenn sie den Schülerinnen und Schülern gefallen und Spaß machen.
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Und wie geht es nach der Schule weiter?
„Beziehungen“ helfen immer noch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Zu diesem Schluss kommt ein Beitrag von Dr. Thomas Roth, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, anhand von NEPS-Daten vor allem für Ausbildungsberufe im dualen System, welche einen niedrigen oder mittleren Schulabschluss voraussetzen.
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