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LIfBi präsentierte das Nationale Bildungspanel bei zentralen deutschen Tagungen in den Bereichen Ökonomie, Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie

17.10.2014
Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) war auf den Jahrestagungen des Vereins für Socialpolitik und der Arbeitsgruppe Empirische Pädagogische Forschung sowie den im Zweijahresrhythmus stattfindenden Kongressen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie mit einem Informationsstand zum Nationalen Bildungspanel (NEPS) vertreten.

Die Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik vom 7. bis 10. September 2014 an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg fand unter dem Titel „Evidenzbasierte Wirtschaftspolitik“ statt. Das Tagungsprogramm ging über diesen ökonomischen Rahmen hinaus in Richtung evidenzbasierte Politikberatung quer durch alle Ressorts. Allein hier ergaben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für erläuternde Gespräche zu den verfügbaren NEPS-Daten mit den Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmern am LIfBi-Informationsstand, da es zu den Gründungszielen von NEPS gehört, datenbasierte Handlungsempfehlungen für das politische Feld zu ermöglichen.

Ebenfalls in Hamburg fand vom 15. bis 17. September 2014 an der Universität die 79. Tagung der Arbeitsgruppe Empirische Pädagogische Forschung statt. Anna Prosch, Universität Hamburg (Konsortialpartner im NEPS-Netzwerk), trug den zusammen mit Dr. Christian Lorenz, LIfBi, und Prof. Dr. Inge Blatt, ebenfalls Universität Hamburg, entstandenen Beitrag zur „Erhebung der Rechtschreibkompetenz in Klassenstufe 4 im Nationalen Bildungspanel (NEPS)“ vor. Mit Bezug auf die bereits in Scientific-Use-Files (SUF) zu Schülerinnen und Schülern aus der fünften und neunten Klasse veröffentlichten Daten wurden hier die Ergebnisse von Vor-und Entwicklungsstudien vor dem Feldeinsatz des Instruments berichtet. Im Beitrag „Die Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern nach einer Klassenwiederholung – Längsschnittliche (Sekundär-)Analysen im Rahmen von NEPS“ von Paul Fabian zusammen mit Dr. Katja Scharenberg und Prof. Dr. Wilfried Bos (alle Institut für Schulentwicklungsforschung an der Technischen Universität Dortmund, ebenfalls einem Konsortialpartner im NEPS-Netzwerk) wurden die Einsatzmöglichkeiten der NEPS-Daten  zur Abschätzung der Effekte von Klassenwiederholungen thematisiert.

Unter dem Motto „Vielfalt der Psychologie“ fand vom 21. bis 25. September 2014 in Bochum der 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie statt. Sarah Bürger, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF, ebenfalls Konsortialpartner im NEPS-Netzwerk), referierte zum Thema „Gibt es Unterschiede zwischen der papier- und computerbasierten Administration eines Leseverständnistests? – Die Analyse von Mode Effekten im NEPS“. Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Ulf Kröhne und Prof. Dr. Frank Goldhammer (ebenfalls beide DIPF). Dr. Inga Hahn und Dr. Jan Marten Ihme (beide Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften-IPN, ebenfalls Konsortialpartner im NEPS-Netzwerk) veranstalteten ein Symposium mit dem Titel „Validierungen der NEPS-Kompetenztests [in ICT-Literacy, Mathematik und Naturwissenschaften]“.  Außerdem hielt LIfBi-Mitarbeiterin Dr. Ilka Wolter zusammen mit Dr. Lysann Zander (Freie Universität Berlin) einen Vortrag zum Thema „Wie die Geschlechtsrollenorientierungen von vorschulischen Lehrpersonen das Geschlechtsrollen- und akademische Selbstkonzept von Kindern in der Grundschule beeinflussen“.

Der 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie fand vom 06. bis zum 10. Oktober 2014 an der Universität Trier statt. Unter dem zeitdiagnostischen Motto „Routinen der Krise – Krise der Routinen“ thematisierten Soziologinnen und Soziologen in rund 700 Vorträgen die allgegenwärtigen Krisenszenarien von der Finanz- und Schuldenkrise über die Staats- und Legitimationskrise bis hin zur Krise des Bildungssystems, der Öffentlichkeit und des Politischen. Die Soziologie als genuine Krisenwissenschaft behandelt Krisen bis in die Gegenwart stets als ein endemisches Modernisierungsphänomen, das sowohl theoretisch identifiziert als auch empirisch gestützt beschrieben und bearbeitet werden kann und wird. Die vom LIfBi bereitgestellten NEPS-Daten in ihrer thematischen Breite auch jenseits des Bildungsprozesses von der Mikro- über die Meso- bis zur Makroebene quantitativer gesellschaftlicher (Daten-)Analyse wurden am Informationsstand des Instituts trotz oder gerade wegen des hohen Bekanntheitsgrades der Studie in dieser Profession in ihrem Potential rege diskutiert und nachgefragt.

Das Nationale Bildungspanel vereint Methoden und Fragestellungen aus Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaft und Ökonomie in einem bundesweiten Exzellenz-Netzwerk. Daten aus dieser Studie werden in den beteiligten Professionen mit zunehmender Dynamik genutzt. Aktuell partizipieren 430 Forschungsprojekte am Angebot des Forschungsdatenzentrums des LIfBi. Auf den jeweiligen Tagungen und Kongressen deuten die Nachfragen und Diskussion am LIfBi-Informationsstand auf noch weiter steigende Nutzungszahlen der NEPS-Daten hin.